01 Mai, 2025

Talweg

 (alt: 1)

1956: Oberthür, Carl, Schnepfenmühle (zu Oberweißbach) siehe auch Rudolstädter Straße 67.

1 (alt: 2)

„Flore“ (Wer war eigentlich die Florine?)
1921: Ludwig, Anna, Tagelöhnerin (bis 1949).
1923: Eichhorn, Fritz, Glasbläser (bis 1949).
1931: Bätz, Rudolf, Schieferbrucharbeiter.
1933: Ludwig, Fritz, Glasbläser.
1949: Eichhorn, Helmuth, Glasbläser.

2 (alt: 3)

„Ruppel“
1911: Walther, Otto, Kistenmacher, Glasbläser (bis 1949).
1921: Ehrhardt, Arno, Maurer (bis 1941).
1933: Walther, Herta, Glasarbeiterin; Witzmann, Hugo, Handelsmann.
1949: Schünzel, Kurt, Dekorationsmaler.

3 (alt: 4)

„Topfhampens“ (?)
Das Gespensterhaus! So jedenfalls nennt es meine Enkelin Mia. Das Haus scheint schon seit langem unbewohnt und ist im Sommer hinter wildem Grün kaum noch zu entdecken.
Den Unterlagen zufolge brennt dieses Haus kurz hintereinander zweimal ab, nämlich am 16.01.1913 und am 01.04.1914.

1913: Schmidt, Rosalinde (bis 1933).
1921: Götze, Otto, Holzmacher.
1931: Schmidt, Ernst, Fleischer (bis 1933).

Gab es hier einst eine Fleischerei? Oder hat der Fleischer nur hier gewohnt?

4 (alt: 5)

„Semmels Kurt“
1921: Ludwig, Louis, Zeugarbeiter, Bautischler (bis 1933).
1931: Ludwig, Arno, Glasbläser.
1933: Ludwig, Gertrud, Glasarbeiterin.
1936: Koch, Kurt, Glasbläser (bis 1949).

? (alt: ?)

(?): Anders, Arthur, Fabrikarbeiter (bis 1921); Anders, Helene, (bis 1941); Anacker, Dr. med. Otto, Arzt.
1933: Anders, Alfred, Glasbläser (bis 1949); Anders, Willy, Bäcker.

5 (alt: ?)

(?): Köhler, Oskar, Holzarbeiter (bis 1949); Anders, Lina.
1925: Köhler, Hugo, Glasbläser (bis 1956); Köhler, Frieda.

6 (alt: ?)

nach 1988: Luther, Herta, geb. Walther.

7 (alt: ?) – unsicher

(?): Schmidt, Ernst, Hausschlächter (bis 1949); Schmidt, Ida.
1936: Schmidt, Rosalinde, Witwe (siehe alt 3 – bis 1941).
1949: Walter, Erich, Glasbläser.
1975: Schmidt, Günther.

8 (alt: 6a)

1921: Eilhauer, Albin, Schieferdecker (bis 1941).
1931: Eilhauer, Selmar, Thermometermacher.
1933: Eilhauer, Ernst, Bauhilfsarbeiter; Eilhauer, Helene, Glasarbeiterin, Eilhauer, Hugo, Hausarbeiter (bis 1941); Eilhauer, Robert, Glasbläser (bis 1949).
1949: Eilhauer, Frieda, Hausfrau.
1975: Dittrich, Martin.


9 (alt: 7) – abgerissen

„bei Meisters“.
(?): Malter, Wilhelm, Thermometermacher (bis 1949); Malter, Anna.
1921: Malter, Karl, Glasbläser.
1949: Matz, Rudolf, Holzhauer.

? (alt: 9c)

1933: Wilhelm, Arthur, Kaufmann.

10 (alt: 8)

1920: Jahn, Richard, Schieferdecker (bis 1921).
1920: Dachstuhlbrand am 29.11.1920.
1931: Witzmann, Hugo, Barbier.
1933: Jahn, Else, Glasarbeiterin; Jahn, Albert, Schieferdecker (bis 1941); Jahn, Albin, Glasbläser (bis 1949).

Barbier Hugo Witzmann: Ein Barbier war ursprünglich nur für Männer zuständig (Bartrasur). Er  arbeitete manchmal in Badehäusern, was die Frage aufwirft: Gab es ein solches in Mittelweißbach? Im 20. Jahrhundert war der Beruf allerdings ein Auslaufmodell – es wird sich bei Herrn Witzmann wahrscheinlich um einen Friseur gehandelt haben, der lediglich noch die alte Berufsbezeichnung trug.

Ernst & Wilhelmine Franke
rechts: Helene Franke, links: Martha Franke

11 (alt: 9)

(?): Großmann, Paul, Thermometermacher (bis 1949) & geb. Franke, Helene.
1921: Franke, Ernst, Waldhüter.
1933: Großmann, Erika, Glasarbeiterin (bis 1936 – verehelichte Koch).


12 (alt: 10) heute 11 (?)

Auf diesem Grundstück befindet sich ein Stein, dessen Bedeutung bisher leider nicht geklärt werden konnte. Er zeigt die Initialen „J.H.A“ (A. evtl. für Anders), einen Mörser, wie ihn vormals die Laboranten und Olitätenhändler verwendet haben, sowie die Jahreszahl 1810 (Stammbaum Anders teilweise vorhanden).

(?): Hennig, Albert, Porzellanmaler, später Forstaufseher (bis 1949); Hennig, Martha, geb. Anders.
1921: Kemter, Hugo, Tischler (bis 1931); Meusel, Edmund, Fabrikarbeiter.
1933: Hennig, Arno, Bäcker; Hennig, Frieda, Glasarbeiterin; Hennig, Rudolf, Arbeiter, Glasbläser (bis 1949).
1949: Enders, Frieda, Hausfrau.

13 (Alt 11)

(?): Eilhauer, Rudolf, Handarbeiter (bis 1949); Eilhauer, Helma.
1921: Schneider, Ida, Tagelöhnerin (bis 1931).
1931: Schneider, Karl, Glasbläser (bis 1941); Schneider, Anna.
1933: Eilhauer, Albert, Glasbläser; Eilhauer, Ella, Glasarbeiterin; Eilhauer, Esla, Glasarbeiterin; Ludwig, Reinhold, Invalide.
1934: Schünzel (Schinzel?), Joh. Max; Schinzel, Hedwig.
1936: Ludwig, Ida, Witwe; Schinzel, Hedwig, Witwe.
1949: Eilhauer, Karl Heinz, Schuhmacher.

14 (alt: 13)

1921: Leopold, Heinrich, Formgießer; Fichtmüller, Albert & verw. Littke, geb. Winzer, Anna (als Fichtmüller, Anna bis 1949) – „Winzers Anna“.
1949: Fichtmüller, Rudi, Glasbläser.

Erzählungen zufolge gab es in Mittelweißbach, wahrscheinlich noch bis zum beginnenden 20. Jahrhundert, eine Kegelbahn. Sie soll sich auf der Nordseite (Amtmannsberg) befunden haben. Die Kugel war wohl nicht exakt rund, was dem Spaß offenbar keinen Abbruch tat, den Kinder noch lange nach dem Ende der Kegelbahn mit Kugel und Kegeln auf dem Talweg hatten.

Wer weiß, wo sich die Kegelbahn befand?


15 (alt: 14)

(?): Bosch, Alfred, Werkmeister bei Fritze in Lichtenhain, Schneidemüller (bis 1949); Bosch, Anna.
1915: (unsicher): Jahn, Albin; Jahn, Berta.
1949: Bornkessel, Kurt, Glasbläser.

War Kurt Bornkessel der spätere Fleischer? An ihn werden sich manche Oberweißbacher gerne erinnern. Seine Fleischerei gab es noch in den 1960er Jahren im KONSUM in der Rudolstädter Straße – und für die Kinder gab es immer eine Scheibe frische Wurst.

Auf alten Fotos ist hier irgendwo eine zeitgenössische Gartenlaube erkennbar. Ob Paul Frischmuth darin auch „Die Gartenlaube“ gelesen hat?

16 (alt: 14a)

(?): Jahn, Eduard, Glasbläser; Jahn, Anna.
1921: Bauer, Otto, Perlenmacher.
1931: Jahn, Anna, Witwe (bis 1941); Ludwig, Max, Fabrikant; Gräf, Walther, Erdarbeiter (bis 1941).
1949: Jahn, Paul, Glasbläser; Eilhauer, Amalie, Witwe.
1956: Jahn, Ingla, Glühlampen („Talwille“).

17 (alt: 15)

(?): Ott, Paul, Schneidermeister, Schneidemüller (?) – (bis 1949); Ott, Anna.
1921: Biehl, Gustav, Schieferbrecher (bis 1933).
1937: Siegmund, Arno Fritz Walther, Fleischer aus Deesbach & geb. Biehl, Helene Berta Emma (bis 1949).
1941: Siegmund, Walther, Fleischer.
DDR-Zeit: Gräf, Otto, Taxi (grüner Wolga).

Irgendwo hier muss sich die einzige Schankwirtschaft und vielleicht auch das Brauhaus Mittelweißbachs befunden haben. Weiß vielleicht jemand, wo?

18 (alt: 16)

Jahreszahl 1830 und Initialen am Haus.

(?): Biehl, Alfred, Schieferbrecher, Holzarbeiter (bis 1949); Biehl, Martha; Walther, Lina.
1921: Walther, Hildebert, Landwirt (bis 1936).

19 (alt: 17)

1921: Witter, Heinrich, Tüncher.
1933: Eilhauer, Selmar, Thermometerfabrikation, Schwiegervater von „Alma“ (bis 1949).

20 (alt: 18) steht weiter hinten

1921: Hofmann, Lina, Perlenmacherin (bis 1949).
1933: Hofmann, Gertrud, Zubinderin.
1949: Hofmann, Martha, Hausfrau.

21 (Alt: 19)

1921: Großmann, Wilhelm, Handelsmann (bis 1936).
1933: Anders, Wilhelm, Glasbläser; Großmann, Elise, Glasarbeiterin.
1941: Hampe, Karl, Holzarbeiter.
1949: Eilhauer, Selmar, Thermometermacher.

22 (alt: 19a)

(?): Himmelreich, Alfred, Maurer, Geschirrführer (bis 1949); Himmelreich, Frieda.
1921: Gitter, Wilhelm, Glasbläser (bis 1931).
1927: Schneider, Otto, Fabrikarbeiter, Holzarbeiter (bis 1949); Schneider, Martha.

23 (alt: 20)

1921: Schneider, Alfred, Schieferbrucharbeiter, Landwirt (bis 1949); Walther, Alfred, Maurer.
1935: Schneider, Hugo, Glasbläser (bis 1949), Schneider, Ella.
1949: Schmidhofer, Martha, Hausfrau.

24 (alt: 21)

1921: Zuleg, Jakob, Bahnarbeiter.
1931: Henneberg, Hugo, Schneidemüller (bis 1949); Henneberg, Gertrud.
„Hexenhaus“ (Ferienhaus).


25 (alt: 22)

„bei Frischmuths“
(?): Witter, Max Alfred, Glasmacher; Witter, Rosa, geb. Müller, aus Ernstthal, Kolonialwarenhandlung.
1915: folgend Kind: Rosa Minna Anna, verehelichte Frischmuth.
1921: Witter, Alfred, Glasmacher, 1931 Modewaren, 1933 Schnitt- und Kolonialwaren (bis 1949).
1934: Frischmuth, Paul, Bäckerei (bis 1949); Frischmuth, Anna, geb. Witter.
später: Bäckerei Dreier; danach ein weiterer Bäcker (Name?).
1975: KONSUM Lebensmittel („Alma“).

Den Bäcker Frischmuth erwähnt Erna Vogler in ihrer Geschichte „Vier kleine Menschenbrüder“ 1949 im „Kinderjahrbuch“ eines Verlages in Goslar. Die Geschichte selbst spielt auf dem „Hügel“ und dreht sich um das Schicksal einer Umsiedler-Familie.

Alma hatte ihr Ladengeschäft zunächst auf dem „Hügel“. Da gab es, soweit ich mich erinnere, so ziemlich alles. 

Das spätere „Spee“ hieß damals noch „Persil“ und wurde mittels Emaille-Tafel beworben. Später – im Talweg – war Alma ein Geheimtipp für minderjährige Raucher. Sie sah das nicht so verbissen mit der Altersgrenze. Außerdem gab es bei ihr die billigen „KARO“ (1 Mark, ohne Filter).

Der Verkaufsraum war – so meine ich mich zu erinnern – etwas abenteuerlich: Mittendrin war ein Absatz und man musste aufpassen, dass man der Alma nicht in die Arme fiel.

? (alt: 22f)

1933: Ehrhardt, Paul, Inhaber der Fa. C. G. Ehrhardt Sohn, Manufakturwaren.

? (alt: 23)

1921: Franke, Otto, Glaser.

26 – abgerissen

„Kapps-Fabrik“.
1936: Jahn & Co., Alfred, Glaswarenfabrik (bis 1956).
1988: VEB Glasverarbeitung Neuhaus (Gebäude gegenüber Talweg 25).

Erzählungen zufolge gab es an der Kapps-Fabrik zwei Traditionen: 

1. Das Zwieren (Spiel) vor dem Haus und 2. das Pampelleich (das Wort gibt es weder im Duden noch bei Jacob Grimm). Das Pampelleich war eine an einem langen Seil aufgehängte Kugel, die z. B. an einem stabilen Ast „pampelte“ und mit der hölzerne Kegel getroffen werden mussten (ähnlich wie beim Kegeln – nur, dass die Kugel beim Pampelleich zurückkam – und das konnte durchaus schmerzhaft sein). 

27 (Alt: 14b) einziges Haus talwärts rechts

„Zumpfs“
(?): Ludwig, Max, Fabrikant; Ludwig, Martha.
1931: Ludwig, Walther, Glasbläser, Fabrikant (bis 1941); Ludwig, Martha (?) geb. Liebmann.
1933: Gebr. Ludwig, Glaswarenfabrikation; Ludwig, Max, Fabrikant (bis 1941); Ludwig, Walter, Fabrikant (bis 1941).
1949: Eilhauer, Ernst, Glasbläser; Ludwig, Alfred, Glasbläser.
1962: Brand am 28.01.1962 – weiteres unbekannt.
1975: Ungelenk, Hans.

Nebenan talabwärts standen Weidenbäume der Korbmacherei Anders.

***


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Rudolstädter Straße (aufwärts rechts 1 - 72)

  1 (alt: ?) – abgerissen „Rums“ (?): Franke, Otto, Glaser; Franke, Toska, geb. Walther. 1936: Walther, Ernst, Landwirt (bis 1941); Böttcher...