09 Januar, 2025

Es war einmal - im Talweg

Talweg
(alt: Ortsstraße 1 – 22 / neu Talweg 1 – 27, im Adressbuch 1949 = Talstraße)

Hügel und Talweg

Blick vom Felsenhäuschen

Die folgende Aufstellung enthält Angaben aus den Adressbüchern der Jahre 1906, 1921, 1931, 1933, 1936, 1941 und 1949 sowie dem Telefonbuch 1988.

Vielleicht nehmen Sie sich die Zeit und begleiten uns im Gedanken (oder an der frischen Luft) auf einer kleinen historische Wanderung durch unseren Ort. 

Bei einigen Häusern konnten die alten den neuen Hausnummern bislang nicht sicher zugeordnet werden; außerdem muss es nach 1936 noch einmal geringfügige Änderungen der Nummerierung gegeben haben.

1
Gleich das erste Haus im Talweg lässt mich rätseln: Wo ist Haus-Nr. 1?

Die alte Nummerierung (bis 1936) begann mit Haus-Nr. 1. Dieses Haus ist nach 1936 Talweg 2. Talweg 1 soll – dem Vernehmen nach – die Schnepfenmühle gewesen sein.

2 (Alt: 1)
1921 wohnt hier eine Anna Ludwig, eine Tagelöhnerin.
1923 werden hier Glasbläser Fritz Eichhorn und seine Frau Helene, geb. Seyfahrt erwähnt. Sie leben hier noch 1949.
1931 wird außerdem der Schieferbrucharbeiter Rudolf Bätz genannt und 1949 erscheinen in den Unterlagen ferner der Glasbläser Hellmuth Eichhorn und – immer noch – Anna Ludwig, hier als Witwe bezeichnet.

1921: Ludwig, Anna, Tagelöhnerin.
1923: Eichhorn, Fritz & geb. Seyfahrt, Helene.
1931: Eichhorn, Fritz, Glasbläser; Bätz, Rudolf, Schieferbrucharbeiter; Ludwig Anna.
1933: Eichhorn, Fritz, Glasbläser; Ludwig, Anna, Witwe, Ludwig, Fritz, Glasbläser.
1936: Eichhorn, Fritz; Glasbläser; Ludwig, Anna, Witwe.
1941: Eichhorn, Fritz; Glasbläser; Ludwig, Anna, Witwe.
1949: Eichhorn, Helmuth, Glasbläser; Eichhorn, Fritz, Glasbläser; Ludwig, Anna, Witwe.

3 (Alt: 2)
Hier wohnen von mindestens 1921 bis mindestens 1941 der Maurer Arno Eberhardt und der Kistenmacher Otto Walther, letzterer bis mindestens 1949.

1933 werden die Glasarbeiterin Herta Walther und der Handelsmann Hugo Witzmann erwähnt und 1949 schließlich noch der Dekorationsmaler Kurt Schünzel.

1921: Ehrhardt, Arno, Maurer; Walther, Otto, Kistenmacher.
1931: Ehrhardt, Arno, Maurer.
1933: Walther, Herta, Glasarbeiterin; Walther, Otto, Glasbläser; Witzmann, Hugo, Handelsmann.
1936: Ehrhardt, Arno, Invalide; Walter, Otto, Glasbläser.
1941: Ehrhardt, Arno, Invalide; Walter, Otto, Glasbläser.
1949: Schünzel, Kurt, Dekorationsmaler; Walter, Otto, Glasbläser.

Und nun bereits die nächste Unklarheit: Die alte Hausnummer 3 passt irgendwie weder zur neuen Hausnummer Talweg 3 noch zu Talweg 4. Vielleicht kann ein älterer Einwohner helfen. Verzeichnet sind dort:

? (Alt: 3)
Im Hause wohnte von mindestens 1913 bis 1933 Rosalinde Schmidt. Den Unterlagen zufolge brennt das Haus kurz hintereinander zweimal ab, nämlich am 16.01.1913 und am 01.04.1914.

1913: Schmidt, Rosalinde, geb. Ehle.
1914: Schmidt, Rosalinde, geb. Ehle.
Dieses Haus brennt den Unterlagen zufolge kurz hintereinander zweimal ab, nämlich am 16.01.1913 und am 01.04.1914.
1921 wird hier einmalig der Holzmacher Otto Götze erwähnt und 1931 und 1933 der Fleischer Ernst Schmidt. Hat er nur hier gewohnt oder gab es am Ort eine Fleischerei?

1921: Götze, Otto, Holzmacher; Schmidt, Rosalinde, Tagelöhnerin.
1931: Schmidt, Ernst, Fleischer; Schmidt, Rosalinde, Tagelöhnerin.
1933: Schmidt, Ernst, Fleischer; Schmidt, Rosalinde, Tagelöhnerin.

4 (Alt: 4)
Das Gespensterhaus! So jedenfalls nennt es meine Enkelin Mia. Das Haus scheint schon seit langem unbewohnt und ist im Sommer hinter wildem Grün kaum noch zu entdecken.
Als Bewohner werden von 1921 – mindestens 1933 Louis und Arno Ludwig erwähnt, ersterer als Zeugarbeiter, letzterer als Glasbläser. Ab 1936 erscheint nur noch der Glasbläser Kurt Koch.

1921: Ludwig, Louis, Zeugarbeiter.
1931: Ludwig, Arno, Glasbläser; Ludwig, Louis, Zeugarbeiter.
1933: Ludwig, Gertrud, Glasarbeiterin; Ludwig, Louis, Bautischler.
1936: Koch, Kurt, Glasbläser.
1941: Koch, Kurt, Glasbläser.
1949: Koch, Kurt, Glasbläser.

5 (Alt: 5)
Das Haus bewohnt spätestens ab 1901 bis mindestens 1949 die Familie Anders. Art(h)ur Anders heiratet 1901 seine Frau Helene, geb. Neupert. Sie erscheint ab 1931 als Witwe in den Unterlagen.

Ebenfalls 1901 wohnt im Haus ein Dr. med. Otto Anacker, über den ich nichts weiter herausfinden konnte. Laut Telefonbuch 1988 wohnt hier eine Frieda Köhler.

1901: Anders, Arthur & geb. Neupert, Helene.
1901: Anacker, Dr. med. Otto, Arzt.
1921: Anders, Artur, Fabrikarbeiter.
1931: Anders, Helene, Witwe.
1933: Anders, Alfred, Glasbläser; Anders, Helene, Witwe, Anders, Willy, Bäcker.
1936: Anders, Helene, Witwe.
1941: Anders, Helene, Witwe.
1949: Anders, Alfred, Glasbläser.
1988: Köhler, Frieda.

6 (Alt: 6)
1901: Köhler, Oskar & geb. Fischer, Lina.
1921: Köhler, Oskar, Holzarbeiter.
1925: Köhler, Hugo & geb. Graf, Frieda.
1931: Köhler, Oskar, Holzarbeiter.
1933: Köhler, Hugo, Glasbläser; Köhler, Oskar, Holzarbeiter.
1936: Köhler, Hugo, Glasbläser; Köhler, Oskar, Holzarbeiter.
1941: Köhler, Hugo, Glasbläser; Köhler, Oskar, Holzarbeiter.
1949: Köhler, Oskar, Rentner; Köhler, Hugo, Fabrikant.

7
Zeitlich würde die folgende Bewohnerliste genau zum Talweg 3 passen:

1936: Schmidt, Ernst, Fleischer; Schmidt, Rosalinde, Witwe (siehe alt 3).
1941: Schmidt, Ernst, Fleischer; Schmidt, Rosalinde, Witwe.
1949: Schmidt, Ernst; Walter, Erich, Glasbläser.

8 (Alt: 6a)
1921: Eilhauer, Albin, Schieferdecker.
1931: Eilhauer, Albin, Schieferdecker; Eilhauer, Selmar, Thermometermacher.
1933: Eilhauer, Albin, Invalide; Eilhauer, Ernst, Bauhilfsarbeiter; Eilhauer, Helene, Glasarbeiterin, Eilhauer, Hugo, Hausarbeiter; Eilhauer, Robert, Glasbläser.
1935: Eilhauer, Robert & geb. Siegmund, Helene.
1936: Eilhauer, Albin, Invalide; Eilhauer, Hugo, Thermometermacher, & geb. Schöler, Elisabeth.
1941: Eilhauer, Albin, Invalide; Eilhauer, Hugo, Thermometermacher.
1949: Eilhauer, Frieda, Hausfrau; Eilhauer, Robert, Glasbläser; Schmidt, Günther, Schlosser (Talstraße 8);

9 (Alt: 7)
„bei Meisters“.
1917: Malter, Wilhelm & geb. Riemschneider, Anna (?).
1921: Malter, Karl, Glasbläser; Malter, Wilhelm, Thermometermacher.
1931: Malter, Wilhelm, Thermometermacher.
1933: Malter, Wilhelm, Thermometermacher.
1936: Malter, Wilhelm, Thermometermacher.
1941: Malter, Wilhelm, Thermometermacher.
1949: Malter, Wilhelm, Thermometermacher; Matz, Rudolf, Holzhauer.
1988: Malter, Horst.

Talweg 9

? (Alt: 9c)
1933: Wilhelm, Arthur, Kaufmann.

10 (Alt: 8)
Hier wohnt im gesamten erfassten Zeitraum die Familie Jahn, namentlich die Schieferdecker Richard und später Albert Jahn und ab mindestens 1933 die Glasarbeiterin Else Jahn und der Glasbläser Albin Jahn. Dazwischen – 1931 – erscheint der Barbier Hugo Witzmann.

Ein Barbier war ursprünglich nur für Männer zuständig (Bartrasur). Sie arbeiteten manchmal in Badehäusern, was die Frage aufwirft: Gab es ein solches in Mittelweißbach? Im 20. Jahrhundert war der Beruf allerdings ein Auslaufmodell – es wird sich bei Herrn Witzmann wahrscheinlich um einen Friseur gehandelt haben, der lediglich noch die alte Berufsbezeichnung trug.
Am 29. November 1920 kommt es hier – ausgerechnet im Hause eines Schieferdeckers – zu einem Dachstuhlbrand.

1920: Jahn, Richard, Schieferdecker.
1920: Dachstuhlbrand am 29.11.1920.
1921: Jahn, Richard, Schieferdecker.
1931: Witzmann, Hugo, Barbier.
1933: Jahn, Else, Glasarbeiterin; Jahn, Albert, Schieferdecker; Jahn, Albin, Glasbläser.
1936: Jahn, Albert, Schieferdecker; Jahn, Albin, Glasbläser.
1941: Jahn, Albert, Schieferdecker; Jahn, Albin, Glasbläser.
1949: Jahn, Albin, Glasbläser.

11 (Alt: 9)
1910: Großmann, Paul & geb. Franke, Helene.
1921: Franke, Ernst, Waldhüter; Großmann, Paul, Thermometermacher.
1931: Großmann, Paul, Thermometermacher.
1933: Großmann, Erika, Glasarbeiterin; Großmann, Paul, Thermometermacher.
1936: Großmann, Paul, Thermometermacher; Koch, Kurt, Glasbläser & geb. Großmann, Erika.
1941: Großmann, Paul, Thermometermacher; Koch, Kurt, Glasbläser.
1949: Großmann, Paul, Thermometermacher; Koch, Kurt, Glasbläser.
heute: Reginald Koch.

Irgendwo hier muss sich die einzige Schankwirtschaft und vielleicht auch das Brauhaus Mittelweißbachs befunden haben. Weiß vielleicht jemand, wo?

Ernst & Wilhelmine Franke
rechts: Helene Franke, links: Martha Franke

freier Raum

12 (Alt: 10) heute 11
Auf diesem Grundstück befindet sich ein Stein, dessen Bedeutung bisher leider nicht geklärt werden konnte. Er zeigt die Initialen „J.H.A“ (A. evtl. für Anders), einen Mörser, wie ihn vormals die Laboranten und Olitätenhändler verwendet haben, sowie die Jahreszahl 1810.

1904: Hennig, Albert & geb. Anders, Martha.
1921: Hennig, Albert, Porzellanmaler; Kemter, Hugo, Tischler; Meusel, Edmund, Fabrikarbeiter.
1931: Hennig, Albert, Porzellanmaler; Kemter, Hugo, Tischler.
1933: Hennig, Albert, Straßenarbeiter; Hennig, Arno, Bäcker; Hennig, Frieda, Glasarbeiterin; Hennig, Rudolf, Arbeiter.
1936: Hennig, Albert, Erdarbeiter.
1941: Hennig, Albert, Erdarbeiter.
1949: Enders, Frieda, Hausfrau; Hennig, Albert, Forstaufseher; Hennig, Rudolf, Glasbläser.

Weitere Quellen: Notizbuch Albert Hennig.

Dreschen bei Hennigs (ohne Datum)

dazwischen: Bätz?

13 (Alt 11)
1905: Eilhauer, Rudolf & geb. Scherf, Helma.
1921: Eilhauer, Rudolf, Handarbeiter; Schneider, Ida, Tagelöhnerin.
1931: Eilhauer, Rudolf, Handarbeiter; Schneider, Ida, Tagelöhnerin.
1933: Eilhauer, Albert, Glasbläser; Eilhauer, Ella, Glasarbeiterin; Eilhauer, Esla, Glasarbeiterin; Eilhauer, Rudolf, Handarbeiter; Ludwig, Reinhold, Invalide; Schneider, Karl, Glasbläser.
1936: Eilhauer, Rudolf, Handarbeiter; Ludwig, Ida, Witwe; Schinzel, Hedwig, Witwe; Schneider, Karl, Glasbläser.
1941: Eilhauer, Rudolf, Handarbeiter; Ludwig, Ida, Witwe; Schinzel, Hedwig, Witwe; Schneider, Karl, Glasbläser.
1949: Eilhauer, Rudolf, Rentner; Eilhauer, Karl Heinz, Schuhmacher; Ludwig, Ida, Witwe.

14 (Alt: 13)
1921: Leopold, Heinrich, Formgießer; Fichtmüller, Albert & verw. Littke, geb. Winzer, Anna.
1931: Fichtmüller, Anna, Witwe („Winzers“ Anna).
1933: Fichtmüller, Anna, Witwe.
1936: Fichtmüller, Anna, Witwe.
1941: Fichtmüller, Anna, Witwe.
1949: Fichtmüller, Anna, Witwe; Fichtmüller, Rudi, Glasbläser;

Exkurs:

Erzählungen zufolge gab es in Mittelweißbach, wahrscheinlich noch bis zum beginnenden 20. Jahrhundert, eine Kegelbahn. Sie soll sich auf der Nordseite (Amtmanns­berg) befunden haben. Die Kugel war wohl nicht exakt rund, was dem Spaß offenbar keinen Abbruch tat, den Kinder noch lange nach dem Ende der Kegelbahn mit Kugel und Kegeln auf dem Talweg hatten.

Wer weiß, wo sich die Kegelbahn befand?

freier Raum (Garten Frischmuth)

15 (Alt: 14)
1905: Bosch, Alfred (Werkmeister bei Fritze, Lichtenhain) & geb. Henkel, Anna.
1915: (unsicher): Jahn, Albin & geb. Linke, Berta.
1921: Bosch, Alfred, Schneidemüller (Schwiegersohn war Kurt Bornkessel, Fleischer, stammt aus Deesbach).
1931: Bosch, Alfred, Schneidemüller.
1933: Bosch, Alfred, Werkmeister.
1936: Bosch, Alfred, Werkmeister.
1941: Bosch, Alfred, Werkmeister.
1949: Bosch, Alfred, Schlosser, Bornkessel, Kurt, Glasbläser.

War Kurt Bornkessel der spätere Fleischer? An ihn werden sich manche Oberweißbacher gerne erinnern. Seine Fleischerei gab es noch in den 1960er Jahren im KONSUM in der Rudolstädter Straße – und für die Kinder gab es immer eine Scheibe frische Wurst.

Exkurs:

Auf alten Fotos ist hier irgendwo eine zeitgenössische Gartenlaube erkennbar. Ob Paul Frischmuth darin auch „Die Gartenlaube“ gelesen hat?

Haus Bornkessel, Nach dem Brand Juli 1978

16 (Alt: 14a)
1904: Jahn, Eduard & geb. Bauer, Anna.
1921: Bauer, Otto, Perlenmacher; Jahn, Eduard, Glasbläser.
1931: Bauer, Otto, Perlenmacher; Jahn, Anna, Witwe; Ludwig, Max, Fabrikant; Gräf, Walther, Arbeiter.
1933: Gräf, Walther, Erdarbeiter; Jahn, Anna, Witwe.
1936: Gräf, Walther, Erdarbeiter; Jahn, Anna, Witwe.
1941: Gräf, Walther, Erdarbeiter; Jahn, Anna, Witwe.
1949: Jahn, Paul, Glasbläser; Eilhauer, Amalie, Witwe.

17 (Alt: 15)
1910: Ott, Paul & geb. Biehl, Anna.
1921: Biehl, Gustav, Schieferbrecher; Ott, Paul, Schneidermeister.
1931: Biehl, Gustav, Schieferbrecher; Ott, Paul, Schneidermeister.
1933: Biehl, Gustav, Rentner; Ott, Paul, Schlosser.
1936: Ott, Paul, Schneidemüller.
1941: Ott, Paul, Schneidemüller; Siegmund, Walther, Fleischer.
1949: Ott, Paul, Schlosser; Siegmund, Helene, Glasarbeiterin.

18 (Alt: 16)
1910: Biehl, Alfred & geb. Bauer, Martha, Walther, Lina.
1921: Biehl, Alfred, Schieferbrecher; Walther, Hildebert, Landwirt.
1931: Biehl, Alfred, Schieferbrecher; Walther, Hildebert, Landwirt.
1933: Biehl, Alfred, Holzarbeiter; Walther, Hildebert, Handelsmann.
1936: Biehl, Alfred, Holzarbeiter; Walther, Hildebert, Handelsmann.
1941: Biehl, Alfred, Holzarbeiter.
1949: Biehl, Alfred, Holzarbeiter.

19 (Alt: 17)
1921: Witter, Heinrich, Tüncher.
1931:
1933: Eilhauer, Selmar (Schwiegervater von „Alma“), Thermometerfabrikation.
1936: Eilhauer, Selmar, Thermometerfabrikation.
1941: Eilhauer, Selmar, Thermometerfabrikation.
1949: Eilhauer, Selmar, Thermometerfabrikation.

20 (Alt: 18)
1921: Hofmann, Lina, Perlenmacherin.
1931: Hofmann, Lina, Perlenmacherin.
1933: Hofmann, Gertrud, Zubinderin; Hofmann, Lina, Witwe.
1936: Hofmann, Lina, Witwe.
1941: Hofmann, Lina, Witwe.
1949: Hofmann, Martha, Hausfrau; Hofmann, Lina, Witwe.

21 (Alt: 19)
1921: Großmann, Wilhelm, Handelsmann.
1931: Großmann, Wilhelm, Handelsmann.
1933: Anders, Wilhelm, Glasbläser; Großmann, Elise, Glasarbeiterin; Großmann, Wilhelm, Handelsmann.
1936: Großmann, Wilhelm, Handelsmann.
1941: Hampe, Karl, Holzarbeiter.
1949: Eilhauer, Selmar, Thermometermacher.

22 (Alt: 19a)
1904: Himmelreich, Alfred & geb. Müller, Frieda.
1921: Gitter, Wilhelm, Glasbläser; Himmelreich, Alfred, Geschirrführer.
1931: Gitter, Wilhelm, Glasbläser; Himmelreich, Alfred, Geschirrführer; Schneider, Otto, Fabrikarbeiter.
1933: Himmelreich, Alfred, Maurer; Himmelreich, Gertrud, Glasarbeiterin; Schneider, Otto, Holzarbeiter.
1936: Himmelreich, Alfred, Maurer; Schneider, Otto, Holzarbeiter.
1941: Himmelreich, Alfred, Maurer; Schneider, Otto, Holzarbeiter.
1949: Himmelreich, Alfred, Maurer; Schneider, Otto, Holzhauer.

23 (Alt: 20)
1921: Schneider, Alfred, Schieferbrucharbeiter; Walther, Alfred, Maurer.
1931: Schneider, Alfred, Schieferbrucharbeiter.
1933: Schneider, Alfred, Invalide.
1936: Schneider, Alfred, Invalide.
1941: Schneider, Alfred, Invalide.
1949: Schneider, Alfred, Landwirt, Schneider, Hugo, Glasbläser; Schmidhofer, Martha, Hausfrau.

24 (Alt: 21)
1921: Zuleg, Jakob, Bahnarbeiter.
1931: Henneberg, Hugo, Schneidemüller & geb. Schneider, Gertrud.
1933: Henneberg, Hugo, Schneidemüller.
1936: Henneberg, Hugo, Schneidemüller.
1941: Henneberg, Hugo, Schneidemüller.
1949: Henneberg, Hugo, Schneidemüller.

?
1908: Nicolai, Reinhold, Handelsmann, weiteres unbekannt - es muss sich um ein Haus unmittelbar an der Brücke gehandelt haben.

25 (alt: 22)
1921: Witter, Alfred, Glasmacher.
1931: Witter, Alfred, Modewaren.
1933: Witter, Alfred, Schnitt- und Kolonialwaren.
1934: Frischmuth, Paul, Bäckerei & geb. Witter, Anna.
1936: Frischmuth, Paul, Bäckermeister; Witter, Alfred, Schnitt- und Kolonialwaren.
1941: Frischmuth, Paul, Bäckermeister; Witter, Alfred, Schnitt- und Kolonialwaren.
1949: Frischmuth, Paul, Bäcker; Witter, Alfred, Handelsmann.
später: Bäckerei Dreier; danach ein weiterer Bäcker (Name?).
dann KONSUM Lebensmittel („Alma“).

Den Bäcker Frischmuth erwähnt Erna Vogler in ihrer Geschichte „Vier kleine Menschenbrüder“ 1949 im „Kinderjahrbuch“ eines Verlages in Goslar. Die Geschichte selbst spielt auf dem „Hügel“ und dreht sich um das Schicksal einer Umsiedler-Familie.

Alma hatte ihr Ladengeschäft zunächst auf dem „Hügel“. Da gab es, soweit ich mich erinnere, so ziemlich alles. Das spätere „Spee“ hieß damals noch „Persil“ und wurde mittels Emaille-Tafel beworben. Später – im Talweg –  war Alma ein Geheimtipp für minderjährige Raucher. Sie sah das nicht so verbissen mit der Altersgrenze. Außerdem gab es bei ihr die billigen „KARO“ (1 Mark, ohne Filter). Der Verkaufsraum war – so meine ich mich zu erinnern – etwas abenteuerlich: Mittendrin war ein Absatz und man musste aufpassen, dass man der Alma nicht in die Arme fiel.

? (Alt: 22f)
1933: Ehrhardt, Paul, Inhaber der Fa. C. G. Ehrhardt Sohn, Manufakturwaren.

? (alt: 23)
1921: Franke, Otto, Glaser.

26 – abgerissen
„Kapps-Fabrik“.
1936: Jahn & Co., Alfred, Glaswarenfabrik.
1941: Jahn & Co., Alfred, Glaswarenfabrik.
1988: VEB Glasverarbeitung Neuhaus (Gebäude gegenüber Talweg 25).

Erzählungen zufolge gab es an der Kapps-Fabrik zwei Traditionen: 1. Das Zwieren (Spiel) vor dem Haus und 2. das „Pampelleich“ (das Wort gibt es weder im Duden noch bei Grimm). Das Pampelleich war eine an einem langen Seil aufgehängte Kugel, die z. B. an einem stabilen Ast „pampelte“ und mit der hölzerne Kegel getroffen werden mussten (ähnlich wie beim Kegeln – nur, dass die Kugel beim Pampelleich zurückkam – und das konnte durchaus schmerzhaft sein). 

"Zwieren" an der Kapps-Fabrik (ohne Datum)

27 (Alt: 14b) einziges Haus talwärts rechts
„Zumpfs“

1921: Ludwig, Max, Fabrikant & geb. Lenz, Martha.
1931: Ludwig, Walther, Glasbläser, Fabrikant & geb. Liebmann, Martha.
1933: Gebr. Ludwig, Glaswarenfabrikation; Ludwig, Max, Fabrikant; Ludwig, Walter, Fabrikant.
1936: Gebr. Ludwig, Glaswarenfabrikation; Ludwig, Max, Fabrikant; Ludwig, Walter, Fabrikant.
1941: Gebr. Ludwig, Glaswarenfabrikation; Ludwig, Max, Fabrikant; Ludwig, Walter, Fabrikant.
1949: Eilhauer, Ernst, Glasbläser; Ludwig, Alfred, Glasbläser.
1962: Brand am 28.01.1962 – weiteres unbekannt.
1988: Ungelenk, Hans, Wohnhaus Ungelenk: einzelnes Haus auf der Bach-Seite. Nebenan talabwärts standen Weiden­bäume der Korbmacherei Anders.

Hier endet die früher selbständige Gemeinde Mittelweißbach. Der Ort war übrigens der ärmste im gesamten Fürstentum Schwarzburg – Rudolstadt und in einem entsprechenden Schriftstück im Staatsarchiv Rudolstadt kommen die Mittelweißbacher gar nicht gut weg: „…sind zum Theil zanksüchtig und wollen zum Gehorsam gezwungen seyn.“



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