17 Juni, 2025

Rudolstädter Straße (aufwärts rechts 1 - 72)

 1 (alt: ?) – abgerissen

„Rums“
(?): Franke, Otto, Glaser; Franke, Toska, geb. Walther.
1936: Walther, Ernst, Landwirt (bis 1941); Böttcher, Heinrich; Franke, Karl, Bäckermeister, dann Fuhrunternehmer (evtl. Vater und Sohn? – bis 1975); Franke, Paula.
1949: Franke, Toska, Hausfrau; Metz, Paul, Laborant.
1988: Franke, Ernst („Rum-Ernst“),
Ein-Mann-Fuhrunternehmer (fuhr einen kleinen, grauer OPEL-LKW), betrieb teilweise einen TAXI-Betrieb.
Die Schwester von „Rum-Ernst“ war die „Rums-Grete“, Bedienung beim „Böttcher“ (Centralcafé, davor Stadtcafé, vorm. Emil Bock). Sein Bruder war „Karli“ (Arztfahrer, zeitweise Traktorist, Hausschlachter).
Heute erblickt man an dieser Stelle eine der unrühmlichen „Attraktionen“ unseres Ortes: Eine scheinbar in den Berg hineinführende alte Kellertür – und davor das, was halt übrig bleibt nach dem Abriss eines Hauses. Und das gleich am Ortseingang – sehr einladend!


2 (alt: 23) – unsicher, evtl. zu Nr. 1

„Manguller“
1921: Franke, Otto, Glaser; Walther, Ernst, Landwirt (bis 1933).
1925: Machold, Otto, Arbeiter, später: Kassenbote (bis 1949); Machold, Bertha, geb. Haucke.

1931: Machold, Hildebert (bis 1949 – Foto siehe Rudolstädter Str. 118), Arbeiter; Machold, Max, Arbeiter.

1933: Franke, Ernst, Glaser; Franke, Herta, Glasarbeiterin; Franke, Toska, Fensterglaserei.

? (alt: 24) – nicht zuzuordnen, evtl. zu Nr.1 und/oder 2

1921: Schneider, Wilhelm, Kreiser (Feldhüter) a. D.
1933: Ehrhardt, Arno, Invalide; Machold, Hildebert, Rentner (evtl. Druckfehler – siehe Haus-Nr. 1).

Hier endet die früher selbständige Gemeinde Mittelweißbach. Der Ort war übrigens der ärmste im gesamten Fürstentum Schwarzburg – Rudolstadt und in einem entsprechenden Schriftstück im Staatsarchiv Rudolstadt kommen die Mittelweißbacher gar nicht gut weg: „…sind zum Theil zanksüchtig und wollen zum Gehorsam gezwungen seyn.“

3 (alt: 25)

1921: Gitter, Albert, Thermometermacher, Polierer (bis 1949).
1933: Gitter, Kurt, Thermometermacher; Gitter, Nanny, Glasarbeiterin.
1936: Gitter, Max, Reisender.
1949: Gitter, Karl, Glasbläser; Götze, Otto, chem. Arbeiter.

4 (alt: 26)

(?): Götze, Otto, Maurer (bis 1941); Götze, Anna, geb. Malter.
1921: Wilhelm, Richard, Handelsmann.
1933: Götze, Elise, Glasarbeiterin; Götze, Emmy, Glasarbeiterin.
1949: Gatterfeld, Paul, Glasbläser.
später: Flaschenbierhandlung.


5 (alt: 27) – abgerissen 1981

1921: Scherf, Reinhold, Landwirt (bis 1941); Scherf, Paul, Geschirrführer (bis 1949); Scherf, Frieda, geb. Ulrich.
1931: Schäftlein, Paul, Geschirrführer.
1933: Scherf, Paul, Kutscher (bis 1949); Scherf, Reinhold, Landwirt (bis 1941).

6 (alt: 28)

„Bodens Hans“
(?): Neupert, Alfred, Thermometermacher (bis 1949); Neupert, Gertrud.
1975: Neupert, Hanns, Musiklehrer.

7 (alt: 29)

Gasthaus „Zum Fröbelturm“
Heute mal wieder zur Herta! Ja, wie lange ist’s her. Aber da gibt es ja noch eine Vorgeschichte:
Langjähriger Gastwirt in Wilhelm’s Gasthof „Zum Fröbelturm“ war Hugo Franke nebst Ehefrau Marie Helene – und zwar von mindestens 1905 bis 1949. Jedenfalls taucht der Name in den Unterlagen dieser Jahre mit schöner Regelmäßigkeit auf. „Nebenbei“ war Franke auch noch Fleischermeister. Die Fleischerei war wohl im Anbau rechts. 
Gerd Eberhardt erinnert sich: „In der Mitte der Gastraum und links der Verkaufsladen der Fleischerei. So ist es mir von Erzählungen in Erinnerung. Später war dann in dem Fleischerraum Hertas Küche.“
Im Hause wohnte (und war evtl. der Besitzer) ein Kanzleiangestellter namens Ernst Wilhelm, ebenfalls bis mindestens 1949, daher vermutlich der Name „Wilhelms Gasthof“. Erwähnt wird außerdem ein Karl Jargarzewski – ein Umsiedler. Er hatte (mindestens) zwei Töchter, die auf einem Foto zu sehen sind. Die Familie kam aus Willenberg in Ostpreußen.

Und wann kam die Herta?

Ich weiß es nicht, denn da war ich entweder noch Quark im Schaufenster oder zu klein fürs kühle Blonde (auf dem oberen Fröbelturm hab ich mit 3 oder 4 Jahren mal Apfelsaft mit Vaters Goldbrand verwechselt, aber daran kann ich mich auch nicht erinnern – hab schön geschlafen danach …).
Jedenfalls muss es schön gewesen sein bei der Herta – meist Samstag abends (da konnten wir Kinder dann aufbleiben und Fernsehen, solange wir wollten, na ja, fast solange)…
Schwabens Frieda soll da eine flotte Sohle hingelegt haben – auf dem Tisch, so „ganz ohne“ … erzählt man. Und Anita Götze ergänzt: „Frieda war kein Kostverächter, aber sie konnte auch arbeiten wie ein Mann!“
In den 1960er Jahren war es immer recht schwierig, die Herta in ihrem Lokal zu entdecken – zu viel Nebel! Genau so schwierig war es dann, den großen, mit Pilsner Urquell-Flaschen gefüllten Korb nach Hause zu wuchten. Na ja, und wenn Herta nachts wie ein Engelchen schlief, wurde sie manchmal geweckt. Dann erschien ihr langes weißes Haar gleich Spinnweben-Gespenstern am Fenster – und der Schlüssel kam geflogen: „Nehmt euch was, ich komme gleich!“

Was ist eigentlich aus ihr geworden?


(?): Franke, Hugo, Gastwirt, Fleischermeister (bis 1949); Franke, Helene, geb. Walther.
1908: Franke, Ferdinand Otto.
1910: Wilhelms Gasthaus (u. Fleischerei) „Zum Fröbelturm“.
1921: Franke, Oskar Günther Fritz; Wilhelm, Ernst, Kanzlist (bis 1949).
1949: Jargarzewski, Karl, Invalid (wurde über 100 Jahre alt).

8 (alt: 30)

1921: Breternitz, Ida, Perlenmacherin.
1927: Breternitz, Arno, Glasbläser (bis 1949); Sperschneider (?).
1931: Bauer, Alfred, Straßenarbeiter; Breternitz, Hugo, Glasbläser (bis 1933).
1934: Schwabe, Fritz, Glasbläser (bis 1941); Schwabe, Hertha, geb. Pastel.
1941: Götze, Fritz, Glasbläser.
1975: Ehle, Fritz.

9 (alt: 31)

1921: Schinzel, Oskar, Packer (bis 1941).
1931: Bätz, Albrecht, Bahnarbeiter.
1936: Graf, Alfred, Maurer (bis 1941).
1949: Gatterfeld, Lydia, Glasarbeiterin.
später: Leyeisen, Fritz (Schreibweise unsicher), Chef d. Straßenmeisterei Neuhaus.

10 (alt: 32)

1921: Anders, Hugo, Thermometermacher (bis 1956).
1930: Anders, Fritz, Thermometermacher (bis 1949); Anders, Hilda Ella.
1933: Walther, Rudolf, Glasbläser.
1975: Schneider, Fritz.

11 (alt: 32a) oben, letztes Haus vor der Mauer

„Türmchenhaus“
„bei Uhrmachers“.
„Bei Uhrmachers“ – dahinter verbirgt sich der Uhrmacher German Ginter (1841 – 1884), dessen Sohn Oskar Ewald (ebenfalls Uhrmacher) bis 1941 in den Adressbüchern auftaucht. German Ginter war verheiratet mit Caroline Ernestine Lina, geb. Arnoldt aus Deesbach. Außer Oskar hatten German und Caroline noch drei weitere Kinder, darunter Pauline Elisabeth (02.10.1881 – 02.10.1940). 
Pauline wurde am 2. Oktober 1940, ihrem 59. Geburtstag, in Sonnenstein (Pirna) im Rahmen der „Aktion T4“ ermordet. Pauline war behindert. Sonnenstein war offiziell ein Sanatorium – allerdings eines, in dem Menschen für immer verschwanden. In Wirklichkeit war Sonnenstein ein „Vorläufer“ des Vernichtungslagers Auschwitz. Heute befindet sich in Sonnenstein eine Gedenkstätte.
Der Vermerk „gest. in Sonnenstein“ findet sich regelmäßig in Kirchenbüchern und Einwohnerkarteien. Er sollte jeden Forscher aufhorchen lassen.

1921: Ginter, Oskar, Fabrikant (bis 1941).
1923: Walther, Rudolf, Fabrikant, Glasbläser (bis 1949); Walther, Anna, geb. Ginter.
1933: Ginter, Oskar, Glasbläser.
1936: Ginter, Oskar, Glasbläser; Walther, Rudolf, Glasbläser (bis 1949).
1949: Walther, Georg, Steuerinspektor.

15 (?)

1921: Biehl, Gustav, Schieferbrecher.

16 (alt: 33)

1921: Biehl, Alfred, Schieferbrecher.
1925: Siegmund, Hilmar, Glasarbeiter (bis 1936); Siegmund, Helene.
1928: Hofmann, Alfred (vermisst 1945); Hoffmann, Martha.
1933: Eilhauer, Wilhelm, Maurer (bis 1941); Schwadten, Lina, Witwe.
1941: Lux, Erich, Prokurist a. D.

17 (alt: 34)

Die Häuser Rudolstädter Straße 17 und 18 waren vormals ein Gebäude. Die Zuordnung der Bewohner ist daher unsicher.
Haus Nr. 17 ist lt. Unterlagen am 6. August 1911 abgebrannt.

1911: Walther, Hilmar, Handelsmann (bis 1933); Walther, Robert, Thermometermacher.
1911: bei Brand am 06.08.1911 abgebrannt.
1921: Heunemann, Paul, Graveur (bis 1931).
1931: Girbhardt, Ernst, Postschaffner; Walther, Frieda, Landwirtin.
1933: Bauer, Otto, Glasbläser; Engel, Albin, Postschaffner; Henkel, Karl, Glasbläser; Walther, Elise, Glasarbeiterin; Walther, Hedwig, Glasarbeiterin; Walther, Helene, Wirtschafterin (bis 1949); Walther, Otto, Maurer.
1934: Walther, Erich, Glasbläser (bis 1949); Walther, Charlotte.


18 (alt: 34)

„Härnch“ (Hering)
(?): Walther, Robert; Walther, Frieda.
1930: Fischer, Fritz, Glasbläser (bis 1941); Fischer, Toni.
1932: Henkel, Karl, Glasbläser (bis 1949); Henkel, Else.
1933: Walther, Frieda, Witwe (bis 1949); Walther, Elise, Glasarbeiterin.
1949: Pilarsch, Marie, Hausfrau.

19 (alt: 35)

(?): Neupert, Alfred, Lagerhalter, Buchhalter, Sparkassen-Angestellter (bis 1949); Neupert, Rosa.
1921: Götze, Albinus, Thermometermacher (bis 1933).
1949: Brischke, Traugott, Holzarbeiter.
1975: Neupert, Erich „Schott’s Erich“.

20 (alt. 35a)

(?): Franke, Alfred, Thermometermacher (bis 1949); Franke, Martha.
1933: Franke, Paul, Thermometermacher.
1936: Franke, Frieda, Glasarbeiterin.
1949: Danz, Anna.

21 (alt: 36)

(?): Goldfuß, Hugo Thermometermacher (bis 1941); Goldfuß, Lina.
1936: Franke, Karoline, Witwe.
1941: Ehle, Fritz, Glasbläser; Franke, Karoline, Witwe.
1949: Halpaus, Hedwig, Hausfrau; Wilhelm, Ernst, Glasbläser.

22 (alt: 37)

(?): Kemter, Hugo, Tischler (bis 1941); Kemter, Anna (bis 1949).
1921: Appelfeller, Gustav, Schuhmacher (bis 1931); Jäger, Hermann, Fabrikarbeiter; Witzmann, Sizzo, Handarbeiter.
1931: Appelfeller, Gustav, Invalide; Ehrhardt, Paul, Polierer; Jäger, Hermann, Fabrikarbeiter; Witzmann, Sizzo, Handarbeiter (bis 1933).
1933: Appelfeller, Arno, Kutscher; Ehrhardt, Paul, Polierer; Gräf, Paul, Maurer; Gitter, Carl Alfred Werner; Gitter, Ida.
1934: Henkel, Hermann, Zimmermann, Schuhmacher (bis 1949); Henkel, Elise.
1936: Jahn, Werner, Glasarbeiter (bis 1941).
1949: Kemter, Anna, Glasarbeiterin; Meister, Helene, Glasarbeiterin.
später: Anni Beyer.

23 (alt: 38)

„bei Bastels“
1921: Junghans, August, Tagelöhner; Stolze, Robert, Glasbläser.
1929: Franke, Otto, Glasbläser (bis 1941); Franke, Hertha, geb. Preunel.
1931: Wallenhauer, Karl, Arbeiter.
1949: Franke, Herta, Hausfrau; Rozyczka, Auguste (Nachname nur in Oppeln, jetzt Polen nachweisbar), Witwe; Schneider, Otto, Glasbläser.
später: Gerhard und Liesbeth Franke.

24 (alt: 39 und 39a) „Brechtshügel“

1921: Schwabe, Amalie, Perlenmacherin (bis 1941).
1924: Schwabe, Alfred; Schwabe, Helene.
1931: Enders, Karl, Glasbläser; Schwabe, Otto, Glasbläser (bis 1941); Schwabe, Emmy, Hausfrau (bis 1933); Schwabe, Edith, Glasarbeiterin (bis 1949).
1933: Danz, Anna, Packerin; Franke, Otto, Glasbläser; Wilhelm, Ernst, Kanzleiangestellter.
später: Himmelreich.

25 (alt: 40)

„Oswald“
Dieses, seit mindestens 30 Jahren unbewohnte Haus verfällt Tag für Tag ein bisschen mehr. Es gehört niemandem und niemand ist verantwortlich. Dabei steht das Haus auf einer Liste besonders schützenswerter Gebäude (Kulturdenkmale). Oswald Franke hat hier noch bis in die 1970er Jahre Schweine und Kühe gehalten. Der Mist war vor dem Haus und der Eingang zum Stall führte direkt auf die Straße. Bis vor ein paar Jahren stand nebenan noch die mehrstöckige Scheune. Als diese sich dann bedenklich Richtung Straße zu „verneigen“ begann (vielleicht war es auch ein verzweifelter Kniefall vor all den unverantwortlich Verantwortlichen), wurde sie in aller Eile abgerissen – aber nur soweit unbedingt nötig! Kostet schließlich alles Geld!


Die Grundmauern stehen noch – und das ganze Ensemble schaut mich täglich traurig an. Was daraus wohl einmal wird? Parkplätze vielleicht – oder ein Spielplatz für die kleine Lissy? Aber nein. Bevor der geplant, genehmigt und gebaut ist, hat die kleine Lissy selbst erwachsene Kinder!

1905: Thym, Max (bis 1914); Thym, Paula, geb. Ehrhardt, Glasarbeiterin (bis 1931).
1921: Franke, Alfred, Landwirt (bis 1949 – oo mit Worm, Lina).
1930: Jahn, Wilhelm; Jahn, Elise, geb. Thym.
1933: Franke, Hermann, Glasbläser; Franke, Oswald, landwirtschaftlicher Arbeiter, Hausschlachter (bis in die 1960er Jahre); Jahn, Wilhelm, Glasbläser.

26 (alt: 41)

„bei Stengels“
1881: Fritze, Reinhold, Olitätenhändler.
(?): Neupert, Rudolf, Thermometermacher, HandeIsmann, ab 1931 als Autobesitzer erwähnt (bis 1949); Neupert, Anna, geb. Fritze.
1921: Fritze, Reinhold, Handelsmann (bis 1931).
1931: Neupert & Bauer, Autolohnfuhrgeschäft.
1936: Kühn, Karl, Invalide.
DDR-Zeit: Neupert, Magdalene, Ilse, Lotte.

27 (alt: 42)

„bei Metzgers“
Warum „bei Metzgers“? Dazu schreibt Elvira Grudzielski geb. Liebmann:
„Der Handelsmann und Olitätenhändler Otto Liebmann, Ehemann von Helen, geb. Bauer, verheiratete Liebmann, spätere Witwe und neu vermählt mit Carl Schneider (Thermometermacher), ist nicht nur mit seinem Olitäten durch die Lande gereist, sondern war in seiner Heimat ebenfalls als Metzger tätig. 
Im Wohnhaus der Rudolstädter Str. 27, gleich links zur Haustür rein, befand sich der Verkaufsladen. Die Eisenhaken in der Wand erinnerten noch bis in die 80ziger Jahre an das ehemalige Fleischergewerbe. Geschlachtet wurde nur außer Haus, als typische Hausschlachtung bei anderen Leuten. Im Haus wurde nur verkauft. Zu jener Zeit gab es viele Liebmänner im Ort, die alle miteinander verwandt waren. So bekamen die Bewohner im Haus Rudolstädter Str. 27 ihren Spitznamen „bei Metzgers“ oder auch „beim Liebmanns-Metzger“. 
Noch heute sagen Alteingesessene zu den Liebmännern „bei Metzgers“.
Übrigens gibt es auch den Spitznamen „Sirups-Metzger“ der einem Briefträger zu verdanken ist. Ab und zu brachte der Postbote einen kleinen Pappeimer zu O. Liebmann. Irgendwann fragte er ihn, was eigentlich in diesen Eimer sei, worauf O. Liebmann sein süßes Geheimnis verriet, denn Fleischer essen im Allgemeinen viel Süßes. Anschließend ging der Postbote weiter von Haus zu Haus und sagte zu den Leuten:


„Geht nur hin zum ‚Sirups Metzger‘“ – und verkündete somit jedem den neuen Spitznamen.
Übrigens war Helen die Frau von O. Liebmann, die Schwester von Anna geb. Bauer, verheiratet mit Alfred Schneider („schwarzer Bubu“) und gleichzeitig Besitzer des „Thüringer Hofs“. Der „weiße Bubu“ wohnte einst über dem abgerissen Heuns Haus (Rudolstädter Straße 30). 
Jeden Samstag ging meine Urgroßmutter Helene bis ins hohe Alter in die Nachbarschaft „Thüringer Hof“ zu ihrer Schwester Anna und holte sich bei ihrem Schwager Alfred am Tresen ein kleines Maß frisch gezapftes Bier zum Abendbrot, woran sich Tochter Liesi und meine Mutter Ilse schmunzelnd noch erinnern.“

1867: Fleischermeister Liebmann (in diesem Haus?).
1881: Liebmann, Eduard, Fleischer.
1921: Liebmann, Otto, Handelsmann.
1931: Liebmann, Eduard, Glasbläser (bis 1941).
1933: Schneider, Karl, Glasbläser, Thermometermacher (bis 1949).
1949: Liebmann, Elsa, geb. Siegmund, Witwe.
später: Liebmann Otto & Ilse mit 12 Kindern – und ganz ohne Familienberatung, Psychologen, Work-Life-Balance und sonstigem Firlefanz – und doch ist Ilse inzwischen weit über 90 Jahre alt! Wie hat sie das nur geschafft?


Elsa Liebmann (hinten 4. von links), außerdem u.a.: 
Martin Koch, Briefträger, Hugo Worm, Ella Hampe.

28 (alt: 43)

Gasthaus „Thüringer Hof“
„schwarzer Bubu“ (Alfred Schneider)
1921: Eilhauer, Wilhelm, Maurer (bis 1931); Möller, August, Geschäftsführer (bis 1931).
1927: Schneider, Alfred, Glaswarenfabrikant, Gastwirt „Thüringer Hof“ (bis 1949) & geb. Eilhauer, Anna.
1928: Gasthaus „Thüringer Hof“ (Es befand sich davor auf der gegenüberliegenden Straßenseite).
Es gab noch einen „weißen (wissen) Bubu“, Besitzer des Hauses Nr. 30 (abgerissen). Von diesem Spitznamen stammt der Begriff „Bubusstraße“ (heute: Friedensstraße).
1933: Schinzel, Hans, Glasbläser.
1936: Danz, Anna, Packerin.
1941: Franke, Wilhelm, Gastwirt (?).
1956: HO – Gaststätte „Thüringer Hof“ (?)
jetzt: Witzmann, Ute.

29 (alt: 44) – abgerissen.

„Karpfen“ (Peter Heun)
1921: Ehrhardt, Louis, Maurer, Baugeschäft (bis 1941); Schneider, Paul, Handarbeiter, Glasbläser (bis 1933).
1931: Breternitz, Paul, Glasbläser (bis 1933).
1933: Hampe, Martin, Zimmermann.
1949: Brödel, Werner, Photograph; Heun, Karl, Glasbläser; Nentwig, Heinrich, Wächter; Zimmermann, Hildegard.
1975: Heun, Klaus.
heute: Gästeparkplatz „Thüringer Hof“.



30 (alt: 45) – abgerissen

altes Spritzenhaus (untere Spritze).
„Kuschens Anna und Heinz“
1881: Liebmann, Oskar, Olitätenhändler.
1921: Bock, Hulda, Perlenmacherin; Liebmann, Oskar, Kaufmann.
1931: Schneider, Otto, Glühlampenfabrik (bis 1949).
1936: Anders, Willy, Vertreter.
1949: Ehrlich, Sidonie, Glasmalerin; Stepanek, Klara, Hausfrau.
1975: Köhler, Hugo, Glasätzerei u. Glasfärberei.
später: Gräf, Gerhard und Charlotte, Ehrlich, Ricobert (Polizist) mit Mutter Sidonia und Großmutter; Kostyra, Heinz u. Anna („Kuschen’s Anna“), zeitweise befand sich im Haus ein Aufenthaltsraum und Schlafraum für Traktoristen der MTS.

31 (alt: 46)

(?): Kessel, Otto; Kessel, Anna.
1921: Köhler, Lina, Landwirtin (bis 1931); Köhler, Max, Schlosser.
1929: Komann, Hermann; Komann, Rosa.
1930: Bätz, Albrecht, Heizer (bis 1941); Bätz, Elise.
1936: Gitter, Karl, Glasarbeiter (bis 1941).
1941: Breternitz, Paul, Glasbläser.
1949: Kessel, Otto, Thermometermacher.
später: Glasätzerei Hugo Köhler (Siegfried Köhler mit Schwester und Ehemann).


32 (alt: 47)

(?): Neubeck, Otto, Schlosser; Neubeck, Paula (bis 1949, ab 1931 als Witwe).
1921: Neubeck, Wilhelm, Schlossermeister (bis 1933).
1933: Möller, August, Rentner.
1949: Schuh, Paula, Hausfrau.

33 (alt: 48)

„bei Holds“
1921: Worm, Otto, Straßenwärter (bis 1949); Franke, Karoline, Perlenmacherin (bis 1931), Wilhelm, Ida, Perlenmacherin.
1922: Walther, Hugo, Kaufmann (bis 1949); Walther, Hilde.
1928: Worm, Hugo, Thermometermacher (bis 1949); Worm, Hilda (oder Milda?).
1933: Worm, Paul, Buchhalter.

34 (alt: 49) abgerissen.

1881: Brödel, Karl, Materialwarenhandlung (in diesem Haus?)
1921: Knauer, Ernst, Bäckermeister (bis 1936 – hat gearbeitet in der Sonneberger Straße 15, später: Textil-KONSUM).
1923: Brödel, Carl; Brödel, Klara.
1949: Ulrich, Fritz, Invalid; Walter, Erich, Kaufmann.

35 (alt: 50/51)

1921: Gatterfeld, Auguste, Tagelöhnerin (50); Wilhelm, Otto, Handelsmann (50).
1923: Rosenbaum, Ali Traugott, Glaswarenfabrikant, Thermometermacher (bis 1956) & geb. Wilhelm, Rosa Anna.
1926: Wilhelm, Ernst, Glasbläser (bis 1948) & geb. Bock, Anna.
1933: Rosenbaum, Irmtraud.
1941: Gruner, Fritz, Bäckermeister.
1949: Günsch, Lina, Witwe.
1975: Neupert, Hellmut.

36 (alt: 52)

1903: Fröbel, Liebrecht, Oberpostschaffner (bis 1921).
1921: Georgi, Ewald, Gardinenweber, später: Materialwarenhandlung, Elektroinstallateur (bis 1936).
1949: Bader, Frieda, Witwe; Kappel, Irma, Hausfrau; Müller, Helene, Hausfrau.
1956: Gimper, Reinhard, Bezirksschornsteinfegermeister & Waltraud (bis 1988).

37 (alt: 53)

1903: Schippel, August, Klempnermeister (bis 1941).
1910: Schippel, Ernst, Klempner.
Dieses Wohnhaus brannte am 02.08.1910 ab.
1920: Schippel, Arno, Glasbläser (bis 1949); Schippel, Anna.
1921: Danz, Anna, Arbeitsausgeberin (bis 1931).
1949: Fleischmann, Herta, Hausfrau; Scheloske, Marie, Näherin.

38 (alt: 54)

„Grippchen“
1921: Schneider, Ernst, Schneidermeister (bis 1949).
1933: Müller, Helene, Sparkassenangestellte.
1949: Ketzler, Frieda, Hausfrau.

39 (Alt: 55)

Spritzen- und/oder Steigerhaus.
1881: Großmann, Reinhold, Olitätenhändler.
(?): Spiegelberg, Reinhold, Packer (bis 1949); Spiegelberg, Frieda, geb. Großmann.
1921: Großmann, Reinhold, Handelsmann (bis 1931).
1922: Schinzel, Rudolf, Glasbläser (bis 1949); Schinzel, Marta, geb. Großmann.
1931: Großmann, Oskar, Handelsmann (bis 1933).
1933: Großmann, Elise, Schneiderin (bis 1949).
1941: Bräutigam, Max, Glasbläser (bis 1949).

40 (alt: 56) – existiert nicht bzw. nicht gefunden.

41/42 (alt: 57/58) – erscheint als eine Adresse

1881: Bock, Hilmar, Olitäten-Handlung.
1895: Bock, Hilmar.
1904: Vergrößerung der „Spritzenremise“.
1904: Bock, Paul, Thermometer und Glaswaren (bis 1941); Bock, Anna, geb. Fritze; Sohn: Bock, Ernst, Thermometer-fabrik (bis 1975 – Vater und Sohn?).
1931: Schinzel, Rudolf, Glasbläser (bis 1933).
1934: Schneider, Alfred, Glasbläser (bis 1941); Schneider, Helene, geb. Pressler.



43 (alt: 58/59)

1921: Walther, Oskar, Glasbläser; Walther, Wilhelm, Schneidermeister (58) – (bis 1941).
?: Walther, Hermann, Laborant, Kaufmann (bis 1941; Walther, Frieda.
1933: Bock, Karl, Glasbläsermeister (58).
1949: Schwarz, Franz, Ortsviehbeauftragter; Ullrich, Fritz, Waldmeister.
DDR-Zeit: Erler, Siegfried.

44 (alt: 60)

„bei Baders“
1921: Franke, Eduard, Glasermeister; Möhring, Karl, Porzellanmaler; Scherf, Karl, Fabrikarbeiter; Eichhorn, Paul; Eichhorn, Ida.
1930: Seyfahrt, Max; Seyfahrt, Elisabethe.
1931: Eichhorn, Paul, Packer; Scherf, Karl, Fabrikarbeiter (bis 1931).
1933: Bräutigam, Irma, Glasarbeiterin; Eichhorn, August, Landwirt (bis 1941); Eichhorn, Erich, kaufm. Angestellter, Gärtnergehilfe (bis 1949); Eichhorn, Marta, landw. Gehilfin; Eichhorn, Paul, Packer, Glasarbeiter (bis 1941).
1936: Jahn, Rudolf, Gärtnerei (bis 1941).
1949: Eichhorn, Anna, Witwe; Möller, Max, Glasbläser.

Auf einem Foto (siehe Rudolstädter Straße 99) aus den Jahren 1933 – 1935 ist zwischen Nr. 44 und 45 noch ein Gebäude zu sehen, vermutlich aber kein Wohnhaus.

45 (alt: 61)

(?): Liebmann, Carl Oscar Theodor, Kaufmann; Liebmann, Agnes.
1921: Franke, Ernestine; Liebert, Elise, Perlenmacherin.
1931: Heinze, Karl, Schuhmacher (bis 1949); Liebert, Oskar, Kaufmann.
1933: Franke, Klara, Witwe; Liebmann, Agnes, Schneiderin.
1936: Heinze, Karl, Schuhmacherei; Liebmann, Agnes, Schneiderin (bis 1941).
1975: HO – Schuhwaren.
DDR-Zeit: Schamberger, Lothar, Schuh- und Sackreparaturen (im Hinterhaus); HO Schuh- und Lederwaren (im Vorderhaus) Bärbel Fröderking.

Ja, der Lothar! Er saß stets hinten links in seiner finsteren Werkstatt unter einem winzigen Fenster an seinem Dreifuss. Der urige Verkaufstisch wurde von einer schwachen Glühbirne erleuchtet. 
Wer lässt heute noch Schuhe reparieren oder neu besohlen? Schließlich leben wir in einer Wegwerf-Gesellschaft - wobei sich die Frage stellt: Wo ist denn eigentlich „weg“?
Beim Lothar wurde nichts weggeworfen und deshalb gab es bei ihm für wenig Taschengeld immer etwas, das man(n) noch gebrauchen konnte, Igelit (eine Plastikfolie, benannt nach der ehem. IG Farben AG) zum Beispiel, um damit ein Zelt, ein wasserdichtes Dach für die „Bude“ oder das Baumhaus zu bauen. Vorne im Laden bot die „Schuh-Bärbel“ (Fröderking) ihre Ware feil. Und so passte alles gut zusammen …

Lothar-Lücke

? (alt: 69)

1921: Appelfeller, Emma, Arbeitslehrerin (bis 1933); Jahn, Wigo, Zahntechniker; Walther, Rudolf, Maurer.
1931: Götze, Alfred, Lagerhalter, Glasbläser (bis 1933).


46 – (abgerissen, zw. früherer Schuh-HO und Dumdei).

1921: Bräutigam, Babette, Glasarbeiterin (bis 1941); Eichhorn, August, Landwirt.
1933: Gunschmann, Alfred, Invalide;
Gunschmann, Kurt, Zimmermann.
1936: Wallis, Willy, Schornsteinfeger.

47

1949: Jahn, Anna, Glasarbeiterin; Reise, Elsa, Witwe; Ulrich, Otto, Glasbläser; Ulrich, Arno, Handelsmann.


48 – Zuordnung alte Haus-Nr. unklar

In diesem Haus wohnte in den 1970er Jahren das „Besen-Lieschen“ – eine alte Frau, die sich das Leben selbst schwer machte, indem sie jeden „Rotzbengel“ ausschimpfte, der ihren Gartenzaun vor dem Haus berührte. Der „Bürgersteig“ war dort allerdings nur etwa 30 cm breit. Und weil das „Besen-Lieschen“ immer so grantig war, wurde es regelmäßig geärgert – besonders im Winter. Wenn sie zu dieser gefährlichen Jahreszeit nämlich ihr Fenster aufriss, um loszuschimpfen, erwartete sie ein Großangriff mit Schneebällen. Und schon war das Fenster wieder zu!

1898: Wilhelm, Ernst Fritz, Glaswarenfabrikant & geb. Schneider, Klara Bianka (bis 1949, ab 1936 als Witwe) folgend 6 Kinder.
1931: Schwabe, Erich, Glasbläser (bis 1949) & geb. Scherf, Elsa.
1933: Glaswarenfabrik Wilhelm & Löchner.
1941: Jahn, Elise, Witwe.
1949: Albat, Wilhelm, Holzhauer; Hoffmann, Ernst, Schneidermeister; Müller, Marie, Hausfrau; Neuhaus, Herta, Oberlehrerin a. D.
DDR-Zeit: Eiscafé Dobelke – bestes Softeis!


Heute haben wir hier ein weiteres Beispiel blühender Landschaften: Wo zum Ende der DDR ein Eiscafé legendär gutes Softeis anbot (manchmal auch mit Hering oder grünen Erbsen), wuchert heute eine üppige Flora, die den Blick auf den darunter bzw. dahinter befindlichen Sperrmüll geschickt zu verwehren weiß.

49 (alt: 66)

1921: Eichhorn, Rudolf, Schneidermeister (bis 1941).
1933: Eichhorn, Carl, Schneider; Eichhorn, Hugo, Schneider; Eichhorn, Paula, Glasarbeiterin; Maßschneiderei.
1949: Eichhorn, Bertha, Witwe.
DDR-Zeit: Eichhorn, Gislinde, Dieter, Uwe.
Hinter diesem Haus stand zu meiner Kinderzeit die Bude „Zum grünen Grunde“ – und die ebenfalls dort befindliche Scheune war in Wirklichkeit gar keine Scheune, sondern die Kommandobrücke von Raumschiff „Enterprise“.

50 (alt: 67)

(?): Eichhorn, Alfred, Schneider; Eichhorn, Else, Händlerin (bis 1949, ab 1949 als Witwe).
1921: Wilhelm, Karl, Handelsmann.

51 (alt: 68)

1881 (unsicher): Bähringer, Wilhelm, Neue Magdeburger Feuerversicherungsgesellschaft, Materialwarenhandlung.
1909: Behringer, Wilhelm (bis 1931), Drogen, Materialwaren, Inh.: Nanny Henkel, geb. Behringer.
1921: Henkel, Max, Kaufmann (bis 1949, ab 1936 als Inh. Fa. Wilhelm Behringer, Kolonialwaren).
1933: Henkel, Erny, Verkäuferin.
1956: HO – Lebensmittel (bis zur Wende).
1975: Gruhn, Manfred.

Warum nur haben die Liesbeth Heyder und die Lotte Schuhmann jedes einzelne Hühnerei durchleuchtet, bevor es verkauft wurde? Ganz einfach: Weil das Eier legende Huhn möglicherweise einem Gockel begegnet sein könnte – auf dem Hühnerhof. So etwas kann heute nicht mehr passieren!


52 (alt: 69)

(?): Walther, Rudolf, Maurer.
(?): Götze, Alfred, Glasbläser; Götze, Emma.
1931: Jahn, Kurt, Kaufmann (bis 1933).
1933: Wilhelm, Klara, Witwe.
1936: Appelfeller, Emma, Rentnerin (bis 1941).
1949: Rohrmoser, Otto, Böttcher.
jetzt: Fahrschule Konrad Jahn.

53 (alt: 70)

„Schneider-Hannert“
1921: Müller, Hugo, Schneidermeister (bis 1931 – („Schneider-Hannert“). Die Frau hieß Hanna oder Hanne. Im Haus war ein weiterer Schneider namens Hugo angestellt, Nachname unbekannt). 
Hugo Müller war ab 7. Dezember 1930 Bezirksbrandmeister für den Landratsamtsbezirk Königsee.
1933: Lattermann, Adolf, Malereigeschäft; Müller, Lina, Witwe (bis 1949).
1941: Süßenguth, Rudolf, Postkraftwagenführer; Lattermann, Robert, Schlosser.

54 (alt: 71)

(?): Benz, Friedrich, Arzt.
(?): Jahn, Otto, Glasbläser (bis 1949); Jahn, Anna.
1938: Jahn, Carl; Jahn, Else (bis 1949).
1940: Jahn, Anna Barbara.
1949: Collete, Alfred, Rentner.
1975: Fröderking, Klaus.

55 (alt: 72)

1921: Hofmann, Karl, Schmiedemeister (bis 1931).
1933: Donath, Walter, Schmiedewerkstatt (bis 1941).
1936: Donath, Walter; Donath, Martha.
1949: Robak, Meta, Hausfrau; Wulf, Adolf, Handelsgärtner; Böttger, Karl, Heinz, chem. Arbeiter.
1956: Volkseigene Handelszentrale Schrott.
1975: Wulf, Adolf.

„Wulfslücke“

56 (alt: 73)

1921: Wilhelm, Albrecht, Handelsmann (bis 1941).
1949: Eilhauer, Hugo, Thermometermacher.

57 (alt: 74)

(?): Schamberger, Arno, Handelsmann (bis 1936); Schamberger, Anna (zuletzt 1949 als Witwe).
1949: Klose, Hedwig, Hausfrau.
1956: Walther, Hugo jun., Glühlampen.
später: Glühlampenfabrik Roland Graf.
später: Neumann, Rainer und Anette.

58 (alt: 75)

(?): Schwarz, Gustav, Fleischermeister aus Meura (bis 1949); Schwarz, Frieda, geb. Eckardt.
1941: Schwarz, Franz, Fleischer.
später: Milchladen, Fischverkaufsstelle, Frau Tietze aus Unterweißbach (mit der großen, klugen Brille).
später: Posner, Herbert (†).


59 (alt: 76)

1909: Appelfeller, Alfred, Zimmermann, Thermometermacher, (bis 1933); Scherf, Carl, Kistenmacher, Wallenhauer, Ernestine.
1909: Am 28.09.1909 Dachstuhlbrand.
1933: Leopold, Emmeline, Witwe.
1935: Appelfeller, Erich, Glasbläser (bis 1941); Appelfeller, Hilda (bis 1949 als Witwe).
1936: Appelfeller, Marie, Witwe (bis 1941).
zuletzt: Eilhauer, Egon (†).

60 (alt: 77)

(?): Anders, Arno; Anders, Rosa (bis 1941, ab 1936 als Witwe).
1921: Bachmann, Otto, Schlosser, Glasbläser (bis 1949); Schamberger, Hermann, Thermometermacher, Gemeindeangestellter (bis 1931).
1933: Bachmann, Martha, Glasarbeiterin; Bachmann, Otto jun., Schlosser; Götze, Rudolf, Glasbläser (bis 1941).
1935: Bachmann, Otto; Bachmann, Lieselotte.
1936: Rosenbaum, Lina, Witwe (bis 1941).
1949: Gräf, Gerhard, Glasbläser; Vogler, Erna, Lehrerin.
später: Radke, Martin.

Ernst und Erna Vogler müssen sehr einprägsame „Lehrkörper“ gewesen sein. Über die beiden kann bestimmt der eine oder die andere Oberweißbacher noch etwas erzählen.

61 (alt: 78)

Haus steht weiter hinten.
(?): Schmidt, Rudolf, Thermometermacher (bis 1941); Schmidt, L(isette – bis 1949).
1933: Schmidt, Paula, Zubinderin.

62 (alt: 79)

1900: Louis Marquart, Böttger, Dachstuhlbrand am 07.04.1900.
1921: Lenz, Alfred, Thermometermacher, Glasbläser (bis 1949); Ott, Wilhelm, Handelsmann.
1931: Ott, Emma, Witwe (bis 1949).
1933: Bock, Hilmar, Glasbläser, Werkmeister (bis 1949); Lenz, Johanna, Glasarbeiterin.
1949: Purkart, Roland, Glasbläser.
später: Jäger.

63 (alt: 80)

1921: Rosenbaum, Richard, Glasarbeiter.
1931: Ulrich, Otto, Arbeiter.
1933: Leitholf, Hugo, Uhrmacher; Rosenbaum, Lina, Witwe.
1934: Wisser, Kurt; Wisser, Erna.
1949: Rosenbaum, Otto, Fabrikant.
zuletzt: Gunschmann, Gerhard (†).

64 (Alt: 81)

1921: Heyder, Gustav, Tischlermeister, Möbeltischlerei (bis 1936).
1933: Heyder, Rosa, Witwe; Heyder, Rudolf, Tischler.
1949: Heyder, Lina, Witwe; Heyder, Lisbeth, Hausfrau, Schmidt, Franz, Invalid.
später: Heyder, Wilfried.

65 (alt: 82)

1921: Kümmerling, Oskar, Porzellanmaler, Plattenstecher (bis 1941); Walther, Helene, Landwirtin (bis 1941).
1933: Wilhelm, Klara, Witwe.
1936: Walther, Helene, Witwe.
1949: Conradi, Paula, Hausfrau; Glöckner, Josef, Rentner; Kümmerling, Klara, Witwe.
später: Bachmann, Herbert.

66 (alt: 83)

„Talwille“.
1860: Wilhelm, Friedrich August, Kupferschmied & geb. Wölker, Christ(iane) Wilhelmine, folgend 6 Kinder.
(?): Machold, Max & geb. Hauke, Klara (bis 1949).
1921: Wilhelm, Christiane; Zumpf, Christiane, Leichenfrau (alte Berufsbezeichnung: Heimbürgin).
1931: Süßenguth, Rudolf, Postkraftwagenfahrer, Glühlampenfabrik Paul Jahn.
1933: Anders, Rosa, Witwe; Scherf, Karl, Kreissäger; Wilhelm, Rosalinde, Landwirtin.
1936: Vogler, Ernst, Lehrer (bis 1941); Wilhelm, Marie (bis 1941).
1949: Bock, Hugo, Glasbläser.
DDR-Zeit: Jahn, Karl-Heinz & Marlene; Jahn, Ina und (?).

67 (alt: 84)

1901: Franke, Friedrich Carl Rudolf, Maurermeister (bis 1941) & o/o I. Oberthür, Olga Clara Ottilie (Schnepfenmühle – siehe Talweg 1); oo II. geb. Weber, Minna.
1915: Dentel, Franz, Ingenieur; Dentel, Herta.
1921: Conradi, Emil, Geschirrführer; Heinze, Liebrecht, Laborant; Wilhelm, Artur, Kaufmann.
1941: Döring, Paul, Kaufmann und Techniker.
1949: Baden, Hedwig, Witwe; Franke, Minna, Witwe; Großmann, Charlotte, Hausfrau; Herlt, Hilda.
1956: Heinze, Karl, Schwergewebenäherei.
später: Dentel, Lothar.

Vermutlich letztes Haus, das beim Brand 1857 verschont blieb.

68 (alt: 85)

(?): Wanderer, Hugo, Glasbläser (bis 1941); Wanderer, Clara.
1921: Jahn, Fritz, Glasbläser; Wanderer, Hugo, Glasbläser.
1931: Jahn, Fritz, Glasbläser.
1933: Wanderer, Erich, Glasbläser.
1936: Worm, Paul, Kanzleiangestellter (bis 1941).
1949: Worm, Lotte, Hausfrau.
später: Worm, Lieselotte; Worm, Andreas; Worm, Hugo, Glasbläser.

69 (alt: 86)

1921: Bolder, Friedrich, Uhrmacher.
1931: Heiser, Edmund, Friseurgeschäft (bis 1949).
1949: Heiser, Werner, Friseur.
1956: Heiser’s Haarpflegesalon.
DDR-Zeit: Heiser, Werner als PGH Friseure.
jetzt: Frisörin Neupert, Anke.


70 (alt: 87)

„Untere Farbe“
1855: Danz, August, Färbermeister.
Mindestens ab 1855: „Untere Farbe“, Färberei Danz, 
1855: Brand am 12.01.1855.
ab (?): Walther, Karl, Mineralwasserfabrik.
1921: Beck, Rudolf, Amtsrichter; Danz, Anna, Handelsfrau; Hartmann, Emma, Aufwärterin; Heyder, Ida.
1930: Gebicke, Willy, Lehrer; Gebicke, Emmy.
1931: Wilhelm, Rudolf, Reallehrer; Walther, Karl jun.
1933: Bannatz, Edmund, Bürgermeister; Gebicke, Willy, Lehrer; Molkerei Teichel, Verkaufsstelle; Walther, Karl, Mineralwasserfabrikation; Wilhelm, Rudolf, Lehrer.
1936: Albrecht, Willy, Fabrikant; Gebicke, Willy, Lehrer; Helmbold, Ina, Molkereiprodukte; Thiemich, Bruno, Bäcker; Wilhelm, Rudolf, Lehrer.
1941: Albrecht, Willy, Fabrikant; Gebicke, Willy, Lehrer; Heiser, Hermann, Postassistent; Molkerei-Verkaufsstelle; Thiemich, Bruno, Bäcker.
1949: Gebicke, Emmy, Hausfrau; Graf, Kurt, Glasbläser; Greuner, Lotte, Hausfrau; Hoffelner, Johann, Holzarbeiter;
Löchner, Fritz, Schneidermeister; Mädel, Kurt, Schlosser; Schreiber, Paul, Glasmaler; Voigt, Otto, Arbeiter, Wächter, Beate, Hausfrau.
1956: HO – Industriewaren.
1975: HO – Industriewaren.
DDR-Zeit: HO Haushalts- u. Industriewaren (Ella Escher, dann Inge Lichtenheldt – bis kurz nach der Wende).
heute: Café „Saphir“.


71 (alt: 88)

„Unteres Metzenshaus“
1881: Löchner, Friedrich, Olitätenhändler.
1921: Löchner, Friedrich, Privatmann; Metz, Karl, Kaufmann; Oehrling, Max, Postsekretär.
1931: Wittke, Walter, Kaufmann.
1933: Metz, Aenne; Voigt, Erna, Dienstmädchen; Wittke, Walter, Kaufmann.
1936: Metz, Bertha, pharm. Präparate.
1949: Böttner, Gustav, Schulleiter; Dettner, Fritz, Holzhauer; Hänseroth, Theodor, Kaufmann; Kirstein, Marie, Hausfrau; Klein, Ernst, Glasschleifer; Kleist, Margarethe, Hausfrau; Metz, Berta, Witwe; Schneider, Kurt, Kraftfahrer.
(?): Nebengebäude vom Möbelgeschäft: Wäscherei.
1975: MR Dr. med. Jakobi, Manfred, Dipl.-Med. Kerst, Jörg-Michael; KONSUM Möbel.
1988: u.a. Erler, Siegfried.
dahinter: DDR-Zeit: KONSUM Möbel (Arno Preßler).
nach der Wende: SCHLECKER.

72 (alt: 89)

„Oberes Metzenshaus“
1770: Laboratorium Johann Nicolaus Liebmann.
danach Traugott Ferdinand Liebmann.
1881: Liebmann, Ferdinand (†) Witwe, Olitätenhandlung.
1906: Liebmann, Ferdinand, Nachfolger, Laborantengeschäft, Inhaber Constant Metz.
1909: Liebmann, Ferdinand, Nachf., Laborantengeschäft, Inhaber: Fr. verw. Bertha Metz.
1921: Liebmann, Ferdinand Nachfolger, Fabrik chem.-Pharm. Präparate.
1931: Liebmann, Ferdinand, Fabrik chem.-pharm. Präparate.
1933: Jurgens, Alois, Chauffeur; Liebmann, Ferdinand Nachfolger, Inh. Berta Metz; Metz, Paul, Kaufmann.
1936: Liebmann, Ferdinand Nachfolger, Fabrik chem.-Pharm. Präparate, Inh. Berta Metz.
1941: Liebmann, Ferdinand Nachfolger, Fabrik chem.-Pharm. Präparate, Inh. Berta Metz.

1942: Im Februar 1942 kam es im oberen Metzens-Haus, in welchem Arzneimittel (Hingfong usw.) hergestellt wurden, zur Explosion eines großen Behälters mit brennbarer Flüssigkeit, bei der 4 junge Frauen (Zubindemädchen) getötet wurden.


Es waren dies:

† Lisa Gatterfeld (Schwester von Hanna Gatterfeld),
† Margarethe Behrens (BILD links - Schwester von Doris Müller),
† Else Ehle (Schwester von Willi Ehle) und
† Änne Öhring (Schwester von Paul Metz).

Das Haus selbst brannte nicht, nur im Explosionsraum und den anderen Räumen entstand großer Schaden.

DDR-Zeit: Volkspolizei, ABV; MR Dr. med. Manfred Jacobi, Heinemann, Arzthelfer.

In den „Metzenshäusern“ quartierten sich nach dem Abzug der Amerikaner 1945 die Russen ein und verschanzten sich hinter einem grünen Zaun.


***


Rudolstädter Straße (aufwärts rechts 1 - 72)

  1 (alt: ?) – abgerissen „Rums“ (?): Franke, Otto, Glaser; Franke, Toska, geb. Walther. 1936: Walther, Ernst, Landwirt (bis 1941); Böttcher...